Vaduzer Saal - Wettbewerb zur Neugestaltung - 3. Preis

In Zusammenarbeit mit: Architektur Hasler & Schriebling
Auftraggeber: Gemeinde Vaduz
Ort: Vaduz, Liechtenstein

Gestaltungskonzept - von Innen nach Außen
In der Betrachtung des Vaduzer Saals, bilden der Zuschauerraum und die Galerie das Herzstück und den Ausgangspunkt für das vorliegende gestalterische Konzept. Inhaltlich organisieren sich alle Räumlichkeiten rund um diesen funktionalen Kern, dessen Wirkung sich von innen nach außen entfaltet. Um das Wesen des Bestands integrieren zu können, haben wir zunächst die atmosphärische Essenz des Saals analysiert. Dabei sind die Holzoberflächen an Decken und Wänden, die rote Bestuhlung und die drei vergoldeten Plastiken, im Licht der Glasluster, die prägendsten Elemente. Davon abgeleitet tauchen wir die freigewordenen Flächen des Zuschauersaals in ein kräftiges Rot - der Farbe des Festes, der Show aber auch der Repräsentation. Die Fugenteilung an der Ostwand wird vertikal neugegliedert und nimmt somit das Format der gegenüberliegenden Schiebwandelemente auf. Der Brüstungsabschluss der Galerie erhält eine dezente, durchgängige Messingleiste als gliedernden Abschluss im Spannungsfeld der bestehenden Skulpturen. Es entsteht ein kohärentes und stimmungsvolles Gesamterscheinungsbild.
In der Saalerweiterung findet sich die rote Farbgebung wieder. Das Saalambiente wird nach außen erweitert und die Raumbezeichnung wird ihrer Anforderung zugeführt.
Die Rückwand des Treppenhauses führt das rote Farbmotiv weiter – die Treppe hebt sich als eigenständiges Element aus hell lasierter Eiche selbstbewusst ab. Es entsteht eine vertikale Skulptur, die einen dynamischen und offenen Kontrapunkt zur Bühne im Inneren bildet. Die bestehende Stiege wird dabei neu eingekleidet, um so mit formaler Leichtigkeit zwischen den Geschossen zu vermitteln. Zur Verschattung des Treppenhauses dienen großformatige rote Vorhänge, die ein Zitat auf die Bühne sind.
Der Aufenthalt Galerie im Obergeschoß ist in hellem Holz gehalten und bildet einen an die Treppe anschließenden hochwertigen Vorraum zur Galerie.
Im Untergeschoß wechselt das Erscheinungsbild. Dunkel lasierte Holzpaneele vermitteln den intimeren Charakter eines Kellertheaters. Die seitlichen Wände des Zuschauerraumes werden durch eine Stahl- Glaskonstruktion ersetzt. Es entsteht atmosphärische Offenheit und Aussenbezug.
Das Entrée ist an der Nordseite in hellem Holz verkleidet und bildet gemeinsam mit dem Foyer einen klar ablesbaren und einladenden Eingangsbereich. Die Südseite führt den roten Faden nach außen sichtbar weiter - ein leichter Fassadenschwung hin zum Haupteingang vermittelt die Geste eines roten Teppichs, der die Besucher feierlich nach innen leitet